Orlando

by SimonSalerno

Pulse_Orlando_2016

Der Terroranschlag in Orlando in Florida auf den Gay Club „Pulse“ hat viele schockiert, er kam unerwartet und entriss 49 aus ihren Leben. Zwar meint der sogenannte islamische Staat, daran Schuld zu haben, jedoch gibt es vielerlei Zweifel daran, dass eine Einzelperson ein derartig verheerendes Attentat planen und auch ausüben kann. Nichtsdestotrotz ist es ein massives Verbrechen, der massivste Anschlag in den USA seit dem 11. September 2001. Das besonders Schockierende an diesem Anschlag ist die Tatsache, dass ausschließlich Homosexuelle das Ziel waren.

Das Interessante an der ganzen Sache ist jedoch vielmehr die Information, die in den letzten Tagen ans Licht gekommen ist: Der Attentäter war selbst einige Jahre Kunde in genau diesem Club. Nun gibt es natürlich Spekulationen, ob der Attentäter selbst homosexuell gewesen sein mag, oder ob er sich nur extrem gut auf den Anschlag vorbereitet hat, indem er das Lokal genau ausspionierte. Aufgrund der familiären Geschichte, die bekannt wurde, die gelebte Homophobie in der Familie, ist beides nicht auszuschließen. Natürlich ist es möglich, dass der Attentäter homosexuell war, damit aber nicht mit sich im Reinen sein konnte, da es gegen die moralischen Vorstellungen der Familie verstößt, und er bei Bekanntwerden dieses „Regelverstoßes“ mitunter mit massiver Ausgrenzung rechnen muss. In dem Fall können die jahrelangen Besuche so beurteilt werden, dass der Terrorist in der homosexuellen Community zwar halt gesucht hat, ihn aber nicht finden konnte, da anzunehmen ist, dass er ansonsten eher nach den moralischen Vorstellungen seiner Familie lebte, und eben diese nicht in der Gemeinschaft der Homosexuellen fand.

 

Sollte jedoch das Andere der Fall sein, dann ist es besonders erschreckend, mit welchem Kalkül er vorgegangen ist. Aber hier ist es dann äußerst rätselhaft, warum er drei Jahre gewartet hat, um zuzuschlagen. Es sollte ausreichend sein, einen Club einige Male zu besuchen, um die Räumlichkeiten zur Genüge zu kennen. Dazu benötigt es nicht mehrere Jahre. Laut Augenzeugen soll der Attentäter während seines Anschlags über die Opfer gelacht haben, was darauf schließen lässt, dass eher die letztere Vermutung, er habe das über längere Zeit hinweg geplant, die richtige ist.

 

Jedenfalls kann über die wahren Hintergründe der Tat nur spekuliert werden, da der Attentäter nicht mehr befragt werden kann. Ein solches Attentat zeigt, dass auch die USA nicht vor Terrorangriffen im eigenen Land geschützt sind,  da nützt auch kein Einreiseverbot von Muslimen, wie es der Präsidentschaftsbewerber Donald Trump fordert. Man mag damit zwar potenzielle Terroristen am Einreisen hindern, diejenigen aber, die einen terroristischen Anschlag verüben wollen, werden diesen auch ausführen, da sie schon im Land sind und sie somit ein Einreiseverbot nicht im Geringsten betrifft.