Entgleisungen

by SimonSalerno

Der Wahlkampf in den USA läuft auf Hochtouren zwischen den Kandidaten Donald Trump und seiner Gegnerin Hillary Clinton. Nicht selten wird ersterer in seiner Wortwahl untergriffig, wenn es um seine Konkurrenz geht. Auch schon vor Monaten attackierte er seine Republikanischen Mitstreiter scharf, was ihn innerhalb der Partei keine großen Sympathien zukommen ließ. Trump ist dafür bekannt, direkt zu sagen, was er denkt, auch wenn ihn das bei den eigenen Anhängern unbeliebt machen könnte.

 

Eine bekannte Entgleisung leistete er sich, als er sich über die Eltern eines gefallenen muslimischen Soldaten amüsierte. Hier sei angemerkt, dass das Leben eines Gis, egal welcher Rasse oder Religion, höchsten Respekt verdient. Genau diesen zollte der Präsidentschaftskandidat nicht, was ihm selbst in den eigenen Reihen viel Kritik einbrachte. Ein anderer kleiner Skandal hat mit Babys zu tun. Während einer seiner unzähligen Wahlkampfauftritte war eine Mutter mit ihrem Kleinkind anwesend, was zu schreien begann. Zuerst reagierte Trump zwar souverän und meinte, er möge Kinder, weil sie die Zukunft des Landes wären, beim zweiten Mal jedoch war er nicht mehr so freundlich und verwies die Mutter mit ihrem Kind des Saales. Das waren die Sachen, die in den letzten Wochen für Aufregung sorgten.

 

Der neueste Skandal handelt von einem indirekten Gewaltaufruf gegen seine Widersacherin Clinton. Im Zusammenhang mit dem zweiten Zusatz der Verfassung, jeder dürfe eine Waffe besitzen, meinte er, Clinton wollte ihre Verfassungsrichter selbst auswählen, wogegen nichts gemacht werden könnte, außer die Anhänger des zweites Zusatzes täten etwas dagegen. Sein Kandidat als Vizepräsident sprang ihm später zur Seite, diese Aussage wäre nicht als Todesdrohung zu verstehen.

 

Nur von der Wortwahl betrachtet ist es kein Aufruf zur Gewalt gegen Clinton, jedoch lässt die Aussage nicht sehr viel Interpretationsraum. Auch der deutsche Außenminister Steinmeier warnte vor einer Präsidentschaft Trumps, den er als Hassprediger bezeichnete. Seiner Meinung nach bräuchte die Welt Politiker, die sich ihrer Verantwortung bewusst seien und nicht nur Anführer, die die Welt noch gefährlicher machten.